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ingelish
inland empire, vergesst mal die hasen. haha. nein, ich finde den ganz gut, und auch mal auf der handlungsebene zeigt er einige sehr interessante ansätze, eine weibliche figur und schauspielerin darzustellen... ich hätte den nicht so erwartet, man braucht keine offenen fragen für die spannung finde ich. die spannung liegt in der figur. und laura wird gegen ende richtig gut. ;)
Hmn, also ich frage mich gerade, wenn ich das Brimborium vergesse, was so unique dabei ist eine Story über eine weibliche Darstellerin zu machen? Ok, später entwickelts sich über diese miserable Monologschine, aber und? Die beste Szene fand ich relativ zu Anfang, als sie sich mit der palnischen "Hexe" unterhält. Dabei treffen sich ihre Münder in Nahaufnahmen. Und die Form von Kiefer Zähnen und Lippen steht für das gesagte (assoziativ). Das war eine der wenigen Kleinigkeiten, die mir gefallen haben, aber das trägt keinen Film. Und letztendlich geht es doch um das Theater drumherum, das da am Ende wie in Scheibchen daliegt und man es selbst wieder zusammenklamüsern soll, doch doch. Ich will das aber nicht, das langweilt mich. Mich ödet die tausendste Theorie zu Mullholland Dr. an. Eigentlich will man die beiden doch nur knöpern sehen, so siehts doch aus. Artyfarty Müll. Es interessiert mich nicht, weil es mir nichts sagen kann, weils so gebaut ist, dass ich mir (fast) alles selbst darüber sagen kann, oder nicht. Und deshalb ist es auch (fast) belibig was da gezeigt/gesagt/ wird, und deshalb ist mir die Chose auch vollkommen egal und hat nichts zu tun mit mir. Das macht nichts mit mir und es macht mir nichts.. Meine ganz persönliche Meinung.
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KlausK
scarface=pacino.
sonst kann niemand den koksexcess besser bringen...
Warte mal bitte. Der Pacino-Scarface ist natürlich grandios, unbestreitbar, aber das ist eine viel modernere Angelegenheit. International, größenwahnsinnig, selbstzerstörerisch. Eine konsequente Weiterführung der Entwicklung unseres westlichen Jahrhunderts -im Film, deshalb ist es eigentlich schon kein Remake mehr. Beim Hawks-Film geht es noch um die Zeit der Prohibition und um Alk. Und die "Gangstermanieren" sind noch ganz andere, wie Geschäfte abgewickelt werden, das ist alles noch familiärer, überschaubarer.. Die Figur des Narbengesichts ist noch fast kindisch, trotzig, aber dennoch sind in ihr die Selbstzerstörung und der Größenwahn angelegt die bei Pacino ihn selbst überrollen.
ICh lege dir diesen Film ans Herz, denn ich bin der Meinung, dass man sehr viel mehr von dem Pacino-Scarface hat, wenn man Hawks' Vorlage kennt. Da wird einem einiges klar. Und das so auf den Kokshaufen zu reduzieren finde ich jetzt nicht in Ordnung, nöm. Muss ich schon sagen.
-Deine Frauke von der feministischen Gruppe für Selbsteinbalsamierung.
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nee, ich meine damit eher den ganzen wahn, zu dem er sich versteig. das gute K ist nur das eau de toilette dazu.
werd ich mir mal geben, den alkfilm (huhu)
übrigens: bei unserer letzten kritischen auseinandersetzung zum thema "wer schaut filme wegen der bilder", wobei HERO das musikantenstadl bildet, spricht mich bei lynch die bildsprache doch immer wieder sehr an. wobei, ohne empire gesehen zu haben, muss bald mal wieder was anderes kommen. straight story fand ich genau richtig, denn nach lost highway wäre mulholland drive einfach zu viel des surrealen, des ge-alb-träumten. somit erwarte ich etwas neues, als diese schiene von "story"/film von ihm.
knöpern, alter, knöpern!!!! :-D
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Knöpern ist essentiell und Bildsprache auch, deshalb arbeite ich gerade auch an einem Drehbuch für einen Porno :laughing:
Ja, du hast Recht jetzt Hero aufzugreifen, aber man muss das differenzierter sehen (Böll, haha), und ich finde nicht, dass man nun hergehen sollte und hierarchisch die Elemente aufgliedern sollte was im Film wie anteilig welche Wertigkeit hat. Und Lynch macht starke Bilder, ohne Frage. Bei Inland Empire ist es ja nochmal ne ganz andere Ästhetik, ich glaub den hat er auf MiniDV gedreht, haha. Auf der anderen Seite der Sound, das Lynch-Dröhnen, das hat er bei IE glaub ich so von LH übernommen, sehr auffällig, blöd. Mich hats trotzig gemacht. Das ist vielleicht etwas engstirnig von mir, aber ich weiß halt nicht wie ich das für mich umsetzen soll, wenns nichts mit mir zu tun hat. Aus den Augen aus dem Sinn.
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du hast ja recht mit dem artsyfartsy. das mag ich normalerweise auch nicht. aber bei inland empire war es eben so, dass mir der film persönlich doch etwas gegeben hat. es ist nichts neues, eine weibliche figur darzustellen, aber es ist neu, sie in so vielen facetten zu zeigen und sich dabei eigentlich mehr auf psyche als auf fliessende handlung zu konzentrieren. ich will den film jetzt auch nicht zerreden, nur eins: sobald sie diese kulisse betritt, befindet sie sich wie in ihrem innern, die figuren die auftauchen sind also teil von ihr, sie selbst bringt dieses innerste nach aussen, lernt sich selbst kennen. sowas hat mich dann schon angesprochen. der höhepunkt ist für mich das "sterben" auf dem broadway. nachdem ich diesen johnny 316 gesehen habe, kann ich sagen dass artsyfartsy noch viel anders geht... haha. bei diesem lynch hat die bedeutung schon eine richtung, sie ist nicht einfach beliebig, obwohl sie nicht eindeutig ist. meine persönliche meinung, härrr.
gezeichnet, aline (nicht schwarzer) - für die entfaltung der weiblichen psyche.
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Jou, glaub ich dir alles. Jeder hat seinen Zugang. Ich habe die weibliche Psyche am liebsten nackt mit Rucola und einem Glas Lacryma Christi del Vesuvio :wink:
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Marek Finterstook
Jou, glaub ich dir alles. Jeder hat seinen Zugang. Ich habe die weibliche Psyche am liebsten nackt mit Rucola und einem Glas Lacryma Christi del Vesuvio :wink:
ein festmahl, so eine psyche!
:thumbsup:
alles klaar.
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KlausK
wieso ist blow schmonzettig?
depp kann niemals schmonzettig sein.
na, weil ich es z.b. albern finde, wie sie ihn auf alt und pummelig getrimmt haben. ich mein, ich fand es auch rührend, als seine tochter ihn in einem tagtraum im gefängnis besucht, da musste ich wirklich weinen. aber das ist doch der punkt. ich weine bei filmen entweder, weil das gezeigte "so wahr" und darüberhinaus noch gut gemacht ist und mich auch in 10 jahren noch beeindrucken wird, oder weil es "schon irgendwie wahr", aber schmonzettig ist, und ich nach 5 minuten schon wieder lachen muss und mir 'ne elvis-doku oder ein paar spongebob-folgen reinziehe. ich mag schmonzetten ja teilweise sehr (ich guck mir auch gern titanic an und heul dann den ganzen abspann lang), aber das heißt noch lange nicht, dass ich den film dann auch wirklich gut finde.
Zitat:
hast du d.p. im original gesehen?
ich hasse ami-accent, aber hier muss es so sein, fürn flava.
meinst du d.eath p.roof oder d.er p.ate? ersteres: nein. zweiteres: ja. war auch schwierig, [s]simon[/s] elke war auch erstaunlich geduldig im film/dialog-erklären. dafür bin ich ihm sehr dankbar. marlon brando z.b. hatte wohl den ganzen film über ein kilo orangen in der fresse!
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Marek Finterstook
Die Figur des Narbengesichts ist noch fast kindisch, trotzig, aber dennoch sind in ihr die Selbstzerstörung und der Größenwahn angelegt die bei Pacino ihn selbst überrollen.
ja, stimmt. stimmt! haltet mich für debil (ich bin es auch), aber das, was ich empfinde/sehe, auch zu sagen, zu beschreiben, fällt mir verdammt noch mal schwer. dabei ist es so einfach! "die figur des narbengesichts ist noch fast kindisch, trotzig, aber dennoch sind in ihr die selbstzerstörung und der größenwahn angelegt."
ich lese gerne eure diskussionen. ich will das auch können! ich bin dooof.
:upset:
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Manhattan (Woody Allen, 1979).
Chinatown (Roman Polański, 1974).
beide filme waren so angenehm zu gucken. wohlig warm ist es mir dabei geworden. auch wenn mich letzterer etwas ratlos zurückließ.
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also ist er ne schmonzette wegen der maske? wie willste das denn sonst machen?
der punkt ist doch n ganz anderer: da donnert einer mit 50.000 dollar und ner czesna nach tijuana oder was und kauft ne tonne dope! das ist ein...achievement, mann! also...ich halte das für eine grössere leistung als die pyramiden von giseh.
oder ein friseur vercheckt 50kg koks in 2tagen und daraufhin ist man mit pablo escobar per du. will da noch wer mit gott reden?
oder dein bester kumpel zockt dir die kohlen ab und ein finaler deal schlägt fehl, weil seine eigenen kumpels bei den bullen anheuern...wer redet da noch vom judas-kuss? das ist ein menschenschicksal. sowas bleibt mir eeeeeeeeewig in erinnerung.
ausserdem nimmt johnny den groove so fresh auf, dieses hippie-ding, aber auch das unbedarfte, wie in der gerichtsverhandlung und so.
"grooooooviiiieeee"... hip und square.
killer, mann!
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juls, nowatt: die dialoge in death proof im original sind so göttlich!
ich hasse...you know? aber hier kommts dick!
ausserdem ist das die optimale variante von colt sievers.
solche dialoge wollte man da doch wirklich gesprochen haben anstatt "festhalten, kleiner!"
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KlausK
juls, nowatt: die dialoge in death proof im original sind so göttlich!
ich hasse...you know? aber hier kommts dick!
ausserdem ist das die optimale variante von colt sievers.
solche dialoge wollte man da doch wirklich gesprochen haben anstatt "festhalten, kleiner!"
vielleicht war das der fehler - ihn auf deutsch anzugucken.
zu blow komm ich nochmal zurück. ich muss jetzt knuffen gehen.
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die überzeichneten aber doch stereotypen amichicks->kick arse!
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ich habe 'his girl friday' von howard hawks gesehen und habe sehr laut gelacht.
bei inland empire bin ich mir inzwischen fast sicher, dass ich ihn nicht auf einem bildschirm sehen will. das macht zwar jegliche weiteren gedanken sehr schwierig aber mir hat das gereicht. mich hat das umgehauen.
ein paar sachen fallen mir noch ein: ich fange direkt mal mit der 'hasen'geschichte an. ich habe von jedem, mit dem ich über den film gesprochen habe, gesagt bekommen, dass die hasen gruselig sind, dass sie einem angst machen. das wirft die frage auf, wieso das angst macht. lynch gibt tieren menschliche eigenschaften. das ist etwas, was wir den ganzen tag (seit nickelodeon wirklich 24/7) beobachten können. wir schauen daran vorbei, weil es 'normal' ist. die frage wird also noch schwieriger: wieso haben wir angst vor 'menschlichen tieren', wenn wir doch daran gewöhnt sind? die antwort daraufi gibt lynch nicht, aber als konsens kann man durchaus sehen, dass bestimmte dinge, die unsere urängste angreifen, es immer tun werden und wir uns das nicht 'abgewöhnen' können.
dann wären da die verschiedenen erzählebenen. jemand spielt in einem film eine figur, die in einem film eine figur spielen soll, die beim ersten drehversuch starb. die rolle in der rolle. es gibt eine szene, da liegt laura am straßenrand und 'stirbt', dann kommt von oben ein mikrofon rein und es ist klar, dass das zum dreh gehörte. inwiefern ist also ihre vorgängerin wirklich 'gestorben'? wenn man den film an dieser stelle beendet hätte, wäre laura eben tot. sie wäre tot, weil lynch uns nicht gezeigt hat, dass es nur die rolle in der rolle war. was lynch hier demonstriert, ist von unschätzbarem wert: wir glauben den bildern. wir glauben ihnen nicht aus naivität oder unlust sie zu hinterfragen. wir glauben ihnen, weil sie alles sind, was wir haben. ein gespräch über einen film, der den film nicht als basis hat, ist unnütz und unergiebig.
es geht lynch, meiner meinung nach, nie darum, dass jemand die handlungsstränge auseinanderklamüsiert, sie analysiert usw. es geht ihm viel mehr um...um generelle sachen (und DA trifft er sich nämlich jetzt mit tarkowskij) und beobachtungen. die opernszene in md zeigt doch durch einen einfachen trick das wahre gesicht des films: egal wieviel technischer heckmeck gemacht wird, egal wie echt alles aussieht, es ist nicht echt, es ist zauberei, ein jahrmarktsspaß.
ich habe jetzt nicht großartig recherchiert und auch seit inland empire keinen lynch mehr gesehen, darum erscheint das hier eher lückenhaft und stichwortartig. aber das sind so sachen, die mir an lynch sehr gut gefallen, die ihn für mich besonders machen. dass die bilder großartig sind, er technisch unheimlich was auf dem kasten hat usw....das weiß hier jeder und kann eigentlich auch niemand in frage stellen. dass man sich gegen seine filme stützt und sie 'langweilig' findet, kann ich nachvollziehen. aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass man noch nicht zu ihm durchgedrungen ist. das heißt...wenn ich einen film schaue, stelle ich mir permanent selbst fragen. wenn ich eine antwort bekomme, ist das für mich ein zeichen dafür, dass der film 'funktioniert'. und je nachdem ist es so, dass ich, wenn ich keine antworten auf anhieb bekomme, andere fragen stelle, um auf die antwort zur ersten kommen zu können. die frage 'welche handlungsstränge...ist das jetzt vor oder nachher blabla' ist einfach nicht von belang. zumindest hielt ich das suchen der antwort immer für ein müßiges unterfangen.
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achja!, the book of life von hal hartley hab ich geguckt...ich war sehr froh, dass ich den als einen der letzten von ihm gesehen habe. dauert nur eine stunde, ist ein fernsehfilm, mit pj harvey und dem guten alten donovan (der eh immer irgendwo rumläuft). ich fand das ziemlich albern, aber schlecht finde ich es nicht. es bleibt dabei, dass hal hartley bei mir weiter voll weit oben steht. (boah, ihr müsst alle...trust, l'amateur, simple men und henry gucken...voll geil, alter.)
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elke
ich habe 'his girl friday' von howard hawks gesehen und habe sehr laut gelacht.
bei inland empire bin ich mir inzwischen fast sicher, dass ich ihn nicht auf einem bildschirm sehen will. das macht zwar jegliche weiteren gedanken sehr schwierig aber mir hat das gereicht. mich hat das umgehauen.
ein paar sachen fallen mir noch ein: ich fange direkt mal mit der 'hasen'geschichte an. ich habe von jedem, mit dem ich über den film gesprochen habe, gesagt bekommen, dass die hasen gruselig sind, dass sie einem angst machen. das wirft die frage auf, wieso das angst macht. lynch gibt tieren menschliche eigenschaften. das ist etwas, was wir den ganzen tag (seit nickelodeon wirklich 24/7) beobachten können. wir schauen daran vorbei, weil es 'normal' ist. die frage wird also noch schwieriger: wieso haben wir angst vor 'menschlichen tieren', wenn wir doch daran gewöhnt sind? die antwort daraufi gibt lynch nicht, aber als konsens kann man durchaus sehen, dass bestimmte dinge, die unsere urängste angreifen, es immer tun werden und wir uns das nicht 'abgewöhnen' können.
dann wären da die verschiedenen erzählebenen. jemand spielt in einem film eine figur, die in einem film eine figur spielen soll, die beim ersten drehversuch starb. die rolle in der rolle. es gibt eine szene, da liegt laura am straßenrand und 'stirbt', dann kommt von oben ein mikrofon rein und es ist klar, dass das zum dreh gehörte. inwiefern ist also ihre vorgängerin wirklich 'gestorben'? wenn man den film an dieser stelle beendet hätte, wäre laura eben tot. sie wäre tot, weil lynch uns nicht gezeigt hat, dass es nur die rolle in der rolle war. was lynch hier demonstriert, ist von unschätzbarem wert: wir glauben den bildern. wir glauben ihnen nicht aus naivität oder unlust sie zu hinterfragen. wir glauben ihnen, weil sie alles sind, was wir haben. ein gespräch über einen film, der den film nicht als basis hat, ist unnütz und unergiebig.
es geht lynch, meiner meinung nach, nie darum, dass jemand die handlungsstränge auseinanderklamüsiert, sie analysiert usw. es geht ihm viel mehr um...um generelle sachen (und DA trifft er sich nämlich jetzt mit tarkowskij) und beobachtungen. die opernszene in md zeigt doch durch einen einfachen trick das wahre gesicht des films: egal wieviel technischer heckmeck gemacht wird, egal wie echt alles aussieht, es ist nicht echt, es ist zauberei, ein jahrmarktsspaß.
ich habe jetzt nicht großartig recherchiert und auch seit inland empire keinen lynch mehr gesehen, darum erscheint das hier eher lückenhaft und stichwortartig. aber das sind so sachen, die mir an lynch sehr gut gefallen, die ihn für mich besonders machen. dass die bilder großartig sind, er technisch unheimlich was auf dem kasten hat usw....das weiß hier jeder und kann eigentlich auch niemand in frage stellen. dass man sich gegen seine filme stützt und sie 'langweilig' findet, kann ich nachvollziehen. aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass man noch nicht zu ihm durchgedrungen ist. das heißt...wenn ich einen film schaue, stelle ich mir permanent selbst fragen. wenn ich eine antwort bekomme, ist das für mich ein zeichen dafür, dass der film 'funktioniert'. und je nachdem ist es so, dass ich, wenn ich keine antworten auf anhieb bekomme, andere fragen stelle, um auf die antwort zur ersten kommen zu können. die frage 'welche handlungsstränge...ist das jetzt vor oder nachher blabla' ist einfach nicht von belang. zumindest hielt ich das suchen der antwort immer für ein müßiges unterfangen.
ich habe genau dasselbe gedacht, als ich das kino verliess... dieser film wirkt vor allem auf leinwandgrösse. ich werde es aber dennoch ausprobieren mit tv, weil ich mir den film gerne noch ein paar mal ansehen möchte wegen der weiblichen psyche. haha.
was du sagst finde ich sehr interessant, besonders zum 'sterben'. es gibt einerseits in der handlung die zwei ebenen der figur, aussen und innen, und andererseits der film im film, also die ebene des 'wirklichen' (was ja nochmals eine vorgespielte wirklichkeit ist) und des künstlichen... indem die figur das innere nach aussen kehrt, wird das künstliche auch wirklich, für sie zumindest. ich kann mir gut vorstellen, dass lynch die figur bewusst auf der, sagen wir jetzt, wirklichen ebene des filmes, an die der zuschauer glauben muss weil er keine andere möglichkeit hat, sterben lässt, um sie erst einen wichtigen moment später wieder vom künstlichen einholen lässt. wir befinden uns also mitten in ihrem kopf in dem moment, obwohl wir sie von aussen sehen. somit wird dieses 'sterben' auch sehr symbolisch und kann mit der wandlung ihrer psyche verknüpft werden. diese szene ist immer noch sehr präsent, sie war grossartig.
die hasen... hmm... da werde ich nicht so schlau. meine gedanken kreisten mehr um die art und weise wie die hasen gezeigt werden, diese anti-sitcom. vielleicht erhält die szene eine noch stärkere wirkung mit hasenfiguren, weil der hase ein typisches haustier im käfig ist. genauso ein käfig bildet dieser raum. vielleicht ein etwas zynisches portrait des sitcom-genres? die hasen sind schliesslich auffällig unecht, es 'verbergen' sich schauspieler dahinter, die gelangweilt etwas alltägliches tun. die lacher sind deplaziert und gekünstelt. sie wirken tatsächlich unheimlich, gerade weil sie sich als hasen wie menschen verhalten, aber man sieht kein gesicht, keine persönlichkeit, keine mimik durch die kostüme... das fand ich am unheimlichsten, und dies könnte genauso gut lauras angst als schauspielerin und mensch verkörpern. dazu bilden die hasen in den undankbaren 'rollen' von einer billigen sitcom einen gegensatz zu lauras rolle.
lauras psychische reise führt ja zu diesem raum mit den hasen, für mich befreit sie ihre angst und kann so über ihre rolle im film, über ihre rolle im leben, hinausgehen. am schluss feiert sie sich selbst, und der film seine möglichkeiten - diese parallele zwischen den filmischen und psychischen ebenen schlängelt sich durch den ganzen film, und deswegen fesselte er mich so. die reihenfolge der handlung spielt tatsächlich keine rolle, weil sich diese ebenen paaren und wieder trennen. ich könnte noch so viel mehr sagen und vor allem erklären und verbinden, irgendwie will es grad nicht so richtig... vielleicht schreibe ich später noch mal was. ich mache immer zuerst ein chaos und dann klingt es so allgemein. :sad:
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Vielleicht noch drei Worte (Wie in der Schule, und dann hört der Schwafel nicht auf. Und wenn man Papierkügelchen in den Ausschnitt von Sandra wirft, weil die nämlich Riesenhupen hat, heißt es wieder: Absolute Ruhe bitte!).
Zitat:
es gibt eine szene, da liegt laura am straßenrand und 'stirbt', dann kommt von oben ein mikrofon rein und es ist klar, dass das zum dreh gehörte. inwiefern ist also ihre vorgängerin wirklich 'gestorben'? wenn man den film an dieser stelle beendet hätte, wäre laura eben tot. sie wäre tot, weil lynch uns nicht gezeigt hat, dass es nur die rolle in der rolle war. was lynch hier demonstriert, ist von unschätzbarem wert: wir glauben den bildern. wir glauben ihnen nicht aus naivität oder unlust sie zu hinterfragen. wir glauben ihnen, weil sie alles sind, was wir haben.
Genau das meine ich, genau das. Ich will Lynch weder schlecht machen, ihm Qualitäten absprechen, noch hier meine Meinung auf Teufel komm raus verteidigen. Aber bei Licht besehen enthüllen deine wohlfeilen Worte doch nichts anderes, als dass ein doppelter Boden aufgemacht wird und das mit einer Einstellung, einer Standardtechnik, die man wirklich so in allen Formaten schon mehrfach gesehen hat, ob und wo besser oder schlechter soll erstmal egal sein. Deshalb sehe ich da den unschätzbaren Wert nicht so wie du.
Zitat:
es geht lynch, meiner meinung nach, nie darum, dass jemand die handlungsstränge auseinanderklamüsiert, sie analysiert usw. es geht ihm viel mehr um...um generelle sachen (und DA trifft er sich nämlich jetzt mit tarkowskij) und beobachtungen. die opernszene in md zeigt doch durch einen einfachen trick das wahre gesicht des films: egal wieviel technischer heckmeck gemacht wird, egal wie echt alles aussieht, es ist nicht echt, es ist zauberei, ein jahrmarktsspaß.
Die Tatsache, dass, und würde unser altes Forum einsehbar sein, könnte man das nachprüfen, über Lynchs Filme überdurchschnittlich viel diskutiert wird, und meistens darüber wie die Puzzleteile sich plausibel ineinander schieben, zeigt mir, dass es ja wohl eine von ihm bewusst eingesetzte Montageart ist, und auch wenn ich dir Recht geben würde, dass die Illusion der Illusion ein wichtiges und auch sehr interessantes Mittel ist, eine Kunstform, die sich mit ihren eigenen Mitteln entlarvt, so ist das für mich als Sprecher und Rezipient von Bildern und der Kommentare über sie vor allen Dingen a posteriori interessant und sicher ergiebig für die Kritik, aber mir geht der emotionale Bezug dabei ab. Wenn diese Frau z.B. über den Versuch einer Vergewaltigung spricht (in welcher Ebene auch immer) wird es durch die mehrfache Spiegelung und die dadurch aufgebaute Distanz ein bloßes Motiv, das sein Netzwerk verloren hat und deshalb für mich nicht funktioniert. Eine Blüte ohne Stil.
Auf der anderen Seite sagst du, dass es nicht um das sezieren und verbinden der Handlungsstränge geht, sondern um etwas tarkowskijmäßig allegemeines, was du Beobachtung nennst. Hmn.
Zitat:
dass man sich gegen seine filme stützt und sie 'langweilig' findet, kann ich nachvollziehen. aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass man noch nicht zu ihm durchgedrungen ist.
Heißt übersetzt: Ich sehe was, was du nicht siehst und wenn du dir mehr Mühe gibst oder genauer hinschaust, dann wirst du es auch sehen. (Was garantiert Ihnen, dass ich sehen werde, was Sie sehen?) Magische Tarnkappe. Und deshalb kam ich auch darauf, dass die Deutung zum großen Teil der Beliebigkeit anheim fällt, oder in einen (un-)verhältnismäßig hohen Maße. Das ist im Grunde nichts schlechtes, sehr modern, und sowieso. Es ist ja auch keinesfalls so, als hätte man gar keine Ordnung in den Hinweisen. Dennoch ist es nicht passiert, dass der Film mich während des Schauens gepackt hat, und auch jetzt, wenn man ihn etwas bespricht, finde ich einige neue schöne Ansätze, vor allem Inges Idee vom Haustier kombiniert mit der Anti-Sitcom Einstellung finde ich großartig und sehr plausibel, das hat alles seine Richtigkeit. Auf subjektiver Sehebene verbessert es den Film für mich nicht, und ich bin überzeugt, dass das möglich ist sich einen Film nicht etwa salopp gesagt schön zu reden, sondern tatsächlich durch gezielte und richtige Hinweise den subjektiven Sehgenuß, das Erlebnis. Die Erkenntnisbreite zu steigern, denn indem man darüber spricht, läuft er ja noch mal und diesmal mit neuen Vorzeichen (oder etwa wenn man ihn ein zweites mal schauen würde).
Ein großes Problem, muss ich sagen, für das ich jetzt keine Lösung parat habe ist, dass ich mit der Hauptdarstellerin nicht zurande gekommen bin, die hat mich richtig gestört. Das kann man mir nicht wegreden, und ich habe auch beim gucken versucht mir zu sagen, komm, musst du jetzt mit leben, aber sie hat mich nun mal sehr gestört. Dagegen gibt es kein Argument, und schlimmer: Es ist auch selbst keins, das ist vollkommen unproduktiv, lässt sich aber nicht ausblenden. Wäre aber der Film stark genug, so hätte ich sie vielleicht eher vergessen, über sie hinweg sehen können, also über ihre Art zu spielen, nicht über die Figur. Kuckucksuhr.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
eine frage: ihr geht in den film und habt in 2sekunden bis 5minuten welche die sequenz dauert sofort anlysiert was die jetzt aussagen soll/könnte bei lynch?
respekt! das schaffe ich gar nicht. ich reflektiere das eher nachher. mich ziehen erst einmal die bilder, cuts, setting in den bann.
nun, ich hab den film noch nicht gesehen...mal sehen.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
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AW: Filme, kürzlich gesehen
[QUOTE=Moi-Ko;3298]http://www.telegraph.co.uk/arts/grap.../england_4.jpg
"This is England" von Shane Meadows
der muss so fett sein! inne dvd-theke hamsen erst bestellt, muss ran!
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Ich habe mir gleich die Shane Meadows Box im UK geordert.
Die Schlußszene... Es läuft "please, please, please, let me get what i want" und dann kommt der Moment wo Shaun im close up in die Kamera guckt. Da läuft es einem kalt den Rücken runter. Wow.
(Ich schaue den gleich noch einmal. STOP CRRRRRRRYING!)
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Jabberwocky von terry gilliam
.. auch ganz witzig.
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Schlechte Erziehung von Pedro Almodovar
Hab ich nach 10 Minuten ausgemacht. Zu schwul, die Kiste. Geht nicht.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Requiem (den deutschen...)
die Gegend, Zeit und Figuren fand ich sehr glaubwürdig.
eine unbequeme Wahrheit
den fand ich jetzt auch gar nicht so schlecht. entgegen meinen Erwartungen noch sehr auf dem Boden geblieben, fundierte Erklärungen, kaum Polemik oder Emotionalisierung, obwohl einem vieles bekannt ist doch aufschlussreich, dabei auf einem Niveau, das dem Zweck angemessen scheint. mit Gore statt Bush wäre man jetzt jedenfalls "da drüben" sicher acht Jahre weiter.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Sleepy Hollow :thumbsup:
Das Leben der Anderen
Matrix Reloaded
Moulin Rouge :thumbdown:
Gegen die Wand
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Zitat von
Cecily
Sleepy Hollow :thumbsup:
!!!
wie ist denn "das Leben der Anderen"?
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Zitat:
Zitat von
DownHomeGirl
!!!
wie ist denn "das Leben der Anderen"?
Schon ziemlich spannend, und natürlich schön ambivalente, hin-und hergerissene Charaktere, aber soooo übermäßig genial fand ich den Film jetzt auch nicht.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Amores Perros
..endlich hab ich ihn gesehen. Kannte vorher nur die Nachfolger und war sehr begeistert davon. Allerdings kommt Amores Perros längt nicht an 21 Gramm oder Babel ran. Die einzelnen Geschichten sind hier nicht so gut aneinandergeknüpft. Die Zusammenhänge bestehen zwar, ergänzen sich aber nicht so gut.
Schade...aber trotzdem guter Film
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AW: Filme, kürzlich gesehen
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AW: Filme, kürzlich gesehen
"Prinzessinnenbad" von Bettina Blümner
"Niemals, Alter! Ich komme aus Kreuzberg, du Muschi!"
"2 Sachen: Kein Heroin und nicht schwanger werden."
Hahaha :thumb:
(Marliez?!)
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AW: Filme, kürzlich gesehen
"Dead man's shoes" von Shane Meadows
"fancy a tit-fuck?! no thanks."
:thumb:
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AW: Filme, kürzlich gesehen
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AW: Filme, kürzlich gesehen
gallo-brown bunny
sicko. aber die bilder konnten alles.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
nicht nur die Bilder.. der Soundtrack!! :inlove:
gibts eigentlich mal wieder was neues von Gallo?
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AW: Filme, kürzlich gesehen
Zitat:
Zitat von
DownHomeGirl
nicht nur die Bilder.. der Soundtrack!! :inlove:
gibts eigentlich mal wieder was neues von Gallo?
unerreicht.
gestern dann noch
rodriguez - planet terror
mh...gore, splatter...ne story wie die fortsetzung/verlängerter arm zu "from dusk till dawn"...was soll ich davon halten? unterhalten, ja. ganz passabel, mehr nicht.
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Irina Palm (Sam Garbarskis)
Sehr gut
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AW: Filme, kürzlich gesehen
http://imagecache2.allposters.com/im...on-Posters.jpg
Ganz oft, auf einmal, find ich den richtig richtig gut.
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AW: Filme, kürzlich gesehen
1:1 (Annette K. Olesen)
El camino de San Diego (Carlos Sorin)
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AW: Filme, kürzlich gesehen
300
graphisch fett. sonst...naja. insbesondere das gelaber sucked.